Wasserpolitischer Jahresrückblick 2019
Vor dem Hintergrund der Pestizidverbots- und der Trinkwasserinitiative, aber auch nach Bekannt-werden neuer Resultate zum ungenügenden Grundwasserschutz, standen 2019 vor allem Fragen zur Qualität der Wasserressourcen und des Trinkwassers im Zentrum der Wasserpolitik. Fortge-setzt wurde das Ringen um mehr Stromproduktion aus Wasserkraft durch Lockerungen beim Ge-wässer- und Landschaftsschutz und um mehr Ausnahmen beim Ausscheiden des Gewässerraums.
Die Schweizer Wasserpolitik 2019 war geprägt von den anlaufenden Debatten zur Pestizidverbots- und zur Trinkwasserinitiative. Nach dem Bekanntwerden neuer Daten standen Grundwasserschutz und Trinkwasserqualität erst recht weit oben auf den Traktandenlisten. Im zweiten Halbjahr wurde viel diskutiert, welche Gefahren für Mensch und Umwelt durch Metaboliten von Pflanzenschutzmitteln ausgelöst werden. Zu Vorstössen führten weiterhin die zwei Konflikte «Weiterer Ausbau der Wasserkraft vs. Stärkung des Gewässerschutzes» und «Sicherung von Gewässerräumen vs. Einbussen von Kulturland».Nachfolgend wird ein grober Überblick über die innenpolitischen Debatten zum Thema Wasser 2019 gegeben. Kantonale Entwicklungen werden exemplarisch angesprochen, das Inter-nationale dann, wenn es für die Schweiz Auswirkungen zeigen könnte. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern reflektiert die Entwicklungen aus Sicht der Autoren, verbunden mit ihrer Arbeit am Wasserforschungsinstitut Eawag respektive für Wasser-Agenda 21. Er basiert auf öffentlich zugänglichen Quellen aus Medien, Verwaltung und Parlament. In der Online-Version des Beitrags sind die meisten der erwähnten Vorstösse direkt verlinkt. Nach 2017 (A & G 4/18) und 2018 (A & G 4/19) ist dies die dritte Zusammenstellung. Anregungen nehmen die Autoren gerne entgegen.